Therapeutisches Malen setzt durch Farben und Formen schöpferische Energien frei. Gefühle, Gedanken und Stimmungen lassen sich so ohne Worte und oft unmittelbarer ausdrücken und werden fassbarer als beispielsweise in einer Gesprächstherapie.
Diese Methode ist sehr wirkungsvoll zur Persönlichkeitsentwicklung, zur Steigerung des Wohlbefindens, zur Stärkung des Selbst(-wert)gefühls und des Selbstvertrauens und zum Verarbeiten von Traumen. Sie ist auch sehr unterstützend bei Menschen in psychisch schwierigen Zuständen (wo Betroffene z.B. von Reizen und Erfahrungen übermannt werden oder sich überflutet fühlen). Diese können durch diese Art des Malens zur Ruhe finden.
Malen ermöglicht, die eigene Welt, das Unbewusste, die eigene Fantasie, aber auch Erlebnisse, Erfahrungen und Gedanken wieder wahrzunehmen. Dies ist besonders dann hilfreich, wenn ein Mensch den Lebenssinn verloren hat oder sich depressiv fühlt. Aber auch bei störenden Symptomen aller Art, unerklärbaren Ängsten oder lebenseinschränkenden Mustern leistet das therapeutische Malen oft eindrückliche Ergebnisse. Das Verdrängte darf sichtbar werden und dabei kann erlebt werden, dass was sich vorher als innerlich riesig und scheinbar nicht bewältigbar zeigte, den Schrecken verlieren.
Malen ist, wie kaum eine andere Methode dazu geeignet, dieses Geschehen ins Bewusstsein zurück zu holen, denn wir denken in Bildern. Laut C.G. Jung trägt jeder Mensch unbewusste Bilder mit sich herum. Wie uns verschiedene Wissenschaften beweisen konnten, wirken Bilder sehr stark - unabhängig davon, ob sie uns bewusst sind oder nicht. In dem Moment, wo Bilder bewusst wahrgenommen werden, können diese auch verändert werden, was sich unmittelbar positiv auf unsere Lebensqualität auswirkt.
Diese Form des Malens – ob therapeutisch oder einfach als „begleitetes Malen“ eignet sich auch hervorragend für Kinder. Egal, ob eine Sprachschwäche oder eine Hemmung vorliegt, inspiriert das Malen die Fantasie und setzt Selbstheilungskräfte in Gang, löst Ängste und Blockaden. Es zeigt sich immer wieder auf eindrückliche Weise, wie Malen das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen stärkt. Alles kann in den Ausdruck kommen, ohne dass Worte nötig sind.
Es sind keine maltechnischen Kenntnisse nötig, denn es geht nicht um die künstlerische Qualität eines Bildes. Es geht darum, der Spontaneität Raum zu lassen. Lösungen und Heilsames zeigen sich oft im Unerwarteten. Es wird bewusst auf schwierige Maltechniken verzichtet. Je freier der oder die Malende von technischen Vorgaben oder Vorstellungen sind, umso freier kann ein inneres Bild in die Sichtbarkeit gelangen.
Malen fördert die Kommunikation und die Kontaktaufnahme mit dem Inneren, fördert ganz nebenbei die räumliche Orientierung, die bildliche Erinnerung und die visuelle Wahrnehmung. Es stärkt die Konzentration und bringt gleichzeitig motorische Prozesse ins Gleichgewicht. Es verbessert die Körperwahrnehmung, bringt Ruhe und Entspannung und vermittelt Erfolgserlebnisse. Es lenkt den Blick von festgefahrenen Mustern zu den eigenen Ressourcen.
Verlorengeglaubte Aspekte des Selbst erstrahlen in neuer Kraft. Es öffnet den Weg für neue Lösungen und steigert die Erlebnisfähigkeit.
Die Maltherapie ist ein „Chamäleon“ – sie lässt sich mit den verschiedensten anderen Therapieformen kombinieren.
Diese Methode ist einerseits zur Prävention / Gesundheitsförderung und andererseits zur Behandlung von persönlichen Schwierigkeiten und psychischen Störungen geeignet.